Mojo Nixon & The Toadliquors – Sock Ray Blues
Mojo Nixon is back! Und auch diesmal begegnen wir ihm wieder auf einem anderen Label. 14 Alben auf neun verschiedenen Labels sprechen eine deutliche Sprache für diesen Randalierer, der seinen Mund allzeit so weit aufmacht, wie es eben geht. Respekt oder Ehrfurcht vor lebenden oder toten Personen sind ihm dabei ebenso fremd wie alle Neuerungen, die sich in den letzten 40 Jahren Musikgeschichte getan haben. Und so vertraut er auch diesmal wieder auf den good ol‘ stompin‘ Rock’n’Roll in der Tradition von Jerry Lee Lewis und Chuck Berry. Der eigentliche Spaß kommt aber erst, wenn man sich das Textblatt zur Hand nimmt und Mojos vollmunige Rundumschläge gegen Cybersex, die Rock ’n‘ Roll Hall Of „Lame“, Techno, McDonalds, Piercings, O.J. Simpson oder Rednecks zu Gemüte führt. Dagegen wirkt Harald Schmidt wie der schüchterne Bruder von Reinhold Beckmann. Da heißt es in „Drunk Divorced Floozie (The Ballad of Diana Spencer)“ etwa: „She was a runk divorced floozie, goin a hundred and twenty miles per hour, with her A-rab-play-boy-toy, down by the Eiffel tower“ und das ist erst der Anfang. Wenn derehemelige MTV-VJ seine Stimmbänder in Extase versetzt und richtig in Stimmung kommt, ist er mit seinen Haßtiraden gegen jede Form von Scheinheiligkeit Gold wert.
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