Eine manchmal zu theoretische Annäherung an Deep- und Acid-House vom ehemaligen Keyboarder der Sterne.

Bis zu seinem Ausstieg Im Sommer 2009 war Richard von der Schulenburg neun Jahre lang Keyboarder bei den Sternen. Nicht nur seitdem ist Schulenburg als Solist und DJ unterwegs und operiert dabei musikalisch in der größtmöglichen Distanz zu seiner ehemaligen Band. Der Opening-Track auf Moments führt stilistisch auf eine falsche Fährte, verfügt aber über höchstmögliche Deckungsgleichheit von Titel und Anmutung. „Rainy Day“ ist nämlich genau das: das musikalische Abbild eines Regentags, gemalt in impressionistischen Tönen vom Wurlitzer E-Piano. Aber es geht nicht ambient und gediegen weiter, vielmehr hat Schulenburg mit Moments eine (manchmal zu theoretische) Annäherung an Deep- und Acid-House vorgenommen. Das ist bisweilen ein bisschen arg brav, wird aber immer dann zu einem Erlebnis, wenn sich die Musik dem Acid House annähert („Clear Moments“, „Acid Dreams“), die 808 schön zu zwitschern beginnt, oder wenn Schulenburg in einen Dial-artigen Experimentalismus („Bitter Sweetness, „Turquoise Storm“) verfällt.