Mondo Fumatore – Plays Rodeo

„1, 2… call me lightning mondo, while we do the rodeo,yeah the cows are glowing slow and the birds areflying low“.Äh, wie bitte? Egal, hier wird in die Hände geklatscht, das „yeah,yeah,yeah“ gepflegt und im Sandkasten der Popmusik gewütet, bis die Nachbarn die Polizei holen. Als Mondo Fumatore vor zwei Jahren auf dem frisch gegründeten Rewika-Label mit ihrem Album ROLLINC LIKE AN EGG debütierten, wusste man nicht so recht, wo man sie hinstecken sollte: in die Yo La Tengo/Sonic Youth-Ecke oder doch eher zur 6o’s-Trash-Blues-Explosion? Leichter machen sie es den Schubladenmenschen auch diesmal nicht, im Gegenteil, das mittlerwile auf Mondomarc und Gwendolin geschrumpfte Duo aus Berlin hat sich horizontal ausgedehnt, soll heißen: alles geht, was sich schüttelt, kratzt, quietscht und schrammelt. Schon auf der Split-Single mit Mucus 2 hatten sie sich lustvoll an Breakbeats ausgelassen, und dieses wilde Durcheinander an Sounds und Beats mit dem Rückgriff auf die rechte Melodie zur rechten Zeit führt zu weiteren kurzweiligen 40 Minuten auf diesem Zweitling. Ohne falsche Bescheidenheit stolpern sie groovy und hüftschwingend an der steifen Indie-Posse vorbei, touren gut gelaunt durch Spanien und basteln an neuen Überraschungsangriffen. Wer jetzt glaubt, hier handle es sich um eine weitere notorische Junk-Combo, die krampfhaft nach Crossoveroptionen sucht, dem sei gesagt, dass Mondo Fumatore die Musikgeschichte sehr genau studiert haben und wissen, was sie da verbrechen. Fazit: Popmusik mit der Lizenz zur guten Unterhaltung.