Monochrome Set – Eligible Bachelors
Die Band ist ein Kuriosum: Einerseits kramen sie in verstaubten Hippieklängen, wühlen in Psychedelic-Folklore, Dancing-Hall-Sentimentalität, andererseits in Morricone-Westernmusik und elisabethanischen Tänzchen. Das alles unter einen Hut zu kriegen, so verdammt englisch und kühl und dabei so hinreißend sonnig, herzlich, positiv zu sein, das ist das Talent von Monochrome Set. Eine komplexe Einheit aus einem Bündel von Einflüssen (klar, Velvet Underground, klar, Ventures …), die so flüchtig vorbeiziehen. 60er-Jahre-Flair im Gitarrensound und doch so eindeutig eine Band der 80er!
„The Jet Set Junta“, hübsche Satire auf unsere Popper-Generation. Ganz stark Ventures-verfremdet „On The 13th Day“. „The Mating Game“ ein, ja, verzeiht den sprachlichen Ausrutscher, entzückendes „Hasch-michich-bin-der-Frühling“-Spiel. „The Devil Rides Out“ klingt wie ein irisches Traditiona] auf arabisch gesungen, jedenfalls sehr Chant-mäßig und unverständlich. »The Midas Touch“ allerdings ist der Höhepunkt. Western-Anfang, der dann in einen ziemlich südländischen Folkrhythmus fällt und irgendwo im Norden wieder ankommt. Sänger Bid zittert zu Recht um das Gelingen dieses Wagnisses, um dann im nächsten Moment ganz entspannt in eine alberne 30er-Jahre-Stimmung zu geraten: „The Ruling Class“.
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