Monsieur Leroc – Le Slow Motion Boogie Woogie

Monsieur Le rockt. Ganz gewaltig sogar. Irgendwo zwischen fast-schon-HipHop, besengeschlagenen Jazz-Standards und Anrufbeantworter-Breakbeats bastelt sich der Schwabe seine Vorstellung von Rhythmus zusammen, reicht lasziv-offenherzige Piano-Hooklines dazu und macht es sich samt groovy Baßläufen auf seinem fliegenden Flokati bequem. Wenig später wird er einem gewissen Lazio Loco begegnen, der dann durch sein goldenes Mikrofon so was wie“Sayyou like it“ repetiert. Oder es kommt der schon von Notwist-Aufnahmen bekannte Johannes Enders vorbei, dessen Saxophon auf Le Slow Motion Boogie Woogie so schwarz wie selten klingen darf. Und hinter allem funkelt ein penetrantes Gitarren-Loop und gemahnt an die permanente Verfolgungsjagd im Kopf. Sind das die Straßen von San Francisco des Elektronic Listening? Oder hat sich hier nur mal wieder jemand an den großen Gesten des Funk verhoben? Und ob, höre ich Monsieur Leroc da lauthals schreien. Doch etwas Verwerfliches kann ich daran beim besten Willen nicht finden. Sicherlich sind es die immergleichen Bilder, in denen die neun Tracks von Le Slow Motion Boogie Woogie genüßlich baden. Doch selbiges Bad ist ein ganz besonders wohltuendes. Angenehm temperiert, mit viel Schaum und orangefarbenen Seifenblasen.