Moonbootica – Moonlight Welfare

Nein, das wäre dann vielleicht doch ein Hauch zu offensichtlich: Der Abend beginnt mit dem „Sundown“. Dann geht „Der Mond“ auf. Die Leute stehen im „Strobelight“, they „Jump Around“. Und am Schluss fühlen sie sich wie der „Champion Of The World“. Wenn man die Tracktitel des zweiten regulären Albums von Kowe Six und Tobitob in der chronologischen Abfolge lest, könnte man meinen, Moonlight Welfare wäre ein Konzeptalbum über eine Clubnacht, würden da nicht einige wesentliche Tages- und Nachtordnungspunkte ausgelassen werden und würden Moonbootica die Gesetze der Clubdramaturgie nicht immer wieder spielerisch auf den Kopf stellen. Die beiden Hamburger geben Zuckerbrot und Peitsche, was dem Album einen hübsch freestyligen Charakter verleiht. Nach „Der Mond“(featuring Jan Delays knödeligen Gesang) und der für Clubgänger selbsterkenntnisreichen Zeile „Der Mond ist unsere Sonne“ kommt ein Brecher wie „Strobelight“ gerade recht Dem stellen Moonbootica dann das subtile „She’s A Cat“ (mit Kowalskis sehr souligen Vocals) gegenüber, um dann mit der Single, „Jump Around“ wieder ein paar Gänge höher zu schalten. Nach dem Bassdrum-getriebenen „Joan Landor“ folgt das verspielte „44100 Interlude“. was wiederum vom größten Ausreißer des Albums, dem soulig-poppigen „Ridin‘ A Train“ (mit Zwanie Jonson), abgelöst wird Diese Getriebenheit zwischen den Stilen, zwischen den vermeintlichen Zwangen, die der Club fordert, und einer hohen Musikalität macht die Magie Moonbooticas aus. Das mag zwar ein Widerspruch in sich sein, aber der geht auf Moonlight Welfare sehr gut zusammen.

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