Moonspell – The Butterfly Effect

The Butterfly Effiect

CENTURY MEDIA/SPV

Portugals Rockband Nr. 1 überrascht auf dem fünften Album mit ungewohnten Klängen. Statt sklavisch an der einmal gefundenen Erfolgsformel festzuhalten, erweitern Moonspell ihr Klangspektrum erheblich. Die Band um Sänger Fernando Ribeiro und Gitarrist Ricardo Amorim spielte zwölf wuchtige, dynamische Songs ein, in denen scharfkantige Gitarren-Riffs auf elektronisch erzeugte TripHop-Beats und düstere Industrial-Elemente treffen. Moonspell lassen vom ersten Ton im Opener „Soulsick“ an keinen Zweifel an ihren Zielen aufkommen. Mit bewundernswerter Konsequenz gelingt es der Gruppe, traditionelle Metal-Sounds mit modernen Einflüssen zu verbinden, ohne dass das Ergebnis konstruiert klingt. Im Vergleich zum letzten Album SIN/PECADO haben Moonspell sich deutlich gesteigert. Die Stücke sind strukturierter, ausgefeilter und härter. Dass viele alte Fans der Band vom neuen Kurs überrascht sein werden, scheint Moonspell nicht im Geringsten zu stören. Vor allem in Songs wie „Lustmord“ und dem mit schleppenden Beats unterlegten „Selfabuse“ überzeugt die Truppe mit melancholischen Melodien, die sich wie ein schützender Panzer über die Songs legen.THE BUTTERFLY EFFECT ist mit Sicherheit das eigenwilligste und eindringlichste Werk der Band, das auch außerhalb der Metal-Gemeinde auf offene Ohren stoßen sollte.