Moritz von Oswald Trio :: Fetch

Honest Jon’s/Indigo

Electronica/Dub: Das dritte Album des Trios Moritz von Oswald, Max Loderbauer und Sasu Ripatti, das hier um ein paar Gastmusiker ergänzt wird.

Das Verb „to fetch“ ist eines jener Wörter, die man bereits im ersten Jahr Englischunterricht beigebracht bekommt und dann gleich wieder vergessen darf, weil man es nie wieder benutzt. Im täglichen Gebrauch wird „to fetch“ zum Beispiel von dem viel schöneren Universal-Verb „to get“ wunderbar substituiert. Gut, dass das Moritz von Oswald Trio im Titel seines dritten Studio-Albums daran erinnert. Auf Fetch erscheint der Bass noch präsenter als auf den früheren Alben von Moritz von Oswald, Max Loderbauer und Sasu Ripatti (aka Vladislav Delay). Die Musik wirkt kompakter, heißt: Die im freien Spiel der musikalischen Kräfte fließenden Strukturen aus minimalistischer elektronischer Musik zwischen Reduktion, Dekonstruktion und Improvisation fügen sich auf Fetch wie von alleine zu Tracks von eigenen Gnaden. Neu ist hier auch, dass das Trio in diesem Falle ein Septett ist, inklusive dem Elektronik-Veteran Tobias Freund und der „echten“ Jazzmusiker Marc Muellbauer (Bass), Jonas Schoen (Flöte, Bassklarinette, Saxofon) und Sebastian Studnitzky (Trompete). Im „Jam“ betitelten Track ziehen sich die Spuren der „jazzigen“ Instrumente am deutlichsten über den elektronischen Klangteppich, es ist eine ungewöhnliche Fusion des Abstrakten mit dem Konkreten. In „Dark“ finden wir Spuren der freien Improvisation, und „Club“ ist die bisher größte Annäherung des Moritz von Oswald Trios an die zeitgenössische Clubmusik.

Key Tracks: „Jam“, „Dark“