Motörhead – Antoher Perfect Day

Setzen Motörhead nach Fast Eddie Clarke’s Verrat weiterhin einzig auf die kompromißlose Heavy Metal Trumpfkarte? Laut, schnell und unbarmherzig‘ Genau da liegt das Problem der neuen LP. Den einen wird’s vorkommen, als ob Lemmy über Nacht das Lager gewechselt hätte, nicht mehr heavy genug, nur noch einige Spuren vom einstigen Biß. Ich höre schon Kommentare wie: „Ist das aber ein schlaffer Haufen geworden“ Im Ernst, Fast. Eddie’s Nachfolger Brian Robertson, manchen wohl aus Thin-Lizzy und Wild-Horse-Zeiten als exzellenter Gitarrist bekannt, bestimmt eindeutig den Kurs. Zwar erinnert Lemmy’s einzigartiger Nicht-Gesang wie so oft an rauhbeinige Tage. Doch Robbo zaubert dahinter oder (bei Soli auch davor) einprägsame Melodiebögen, die sich schnell im Ohr festsetzen Besonders die zweite Seite mit Songs wie „Another Perfect Day“, „Marching Off To War“ oder „Die You Bastard“ bringen Gitarrenläufe der Extraklasse, häufig unscheinbar angesetzt steigert sich der mühelose Antritt zu einem wahren Inferno, Unterm Strich eher eine Platte für die, die bisher einen weiten Bogen um die Band gemacht haben. Für echte Motörhead-Freaks nur bedingt empfehlenswert.