Mr. Mojo Risin‘ v. David Dalton
Kein Buch beschreibt Morrison annähernd so aufregend wie David Daltons „Mr. Mojo Risin‘ – The Last Holy Fool“. Dalton ist auf Spurensuche nach Morrisons Quellen gegangen. Und scheint der einzige zu sein, der Robert Frazers grundlegendes mythologisches Werk, „Der Goldene Zweig“ nicht nur gelesen, sondern auch verstanden hat. So zeichnet er ein Bild des verfluchten Poeten, der die Welt herausfordert und den eigenen Tod dabei billigend in Kauf nimmt. Dies ist kein (englischsprachiges] Such über Jims legendäre Exzesse, es präsentiert genau das, wovon Morrison im Innersten überzeugt war: daß zu gutem Rock’n’Roll eben nicht nur Sex und Drugs gehören, sondern eine Vision. Daß das Ganze nicht den Boden unter den Füßen verliert, dafür sorgt das Vorwort: Hier sieht Nick Tosches, abgehärteter Rock’n’Roll-Veteran, in den Doors die Zerstörer, die all dem Love & Peace-Gesülze der Sixties ein Ende bereiteten. Gott ist Junk, und Sex wird am besten dreckig genossen. Daß Morrison dabei drauf ging —- too bad. Aber wie Tosches sagt, besser er als wir.
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