Munk – Apentivo
Das erste Stück auf APERITivo hört sich psychedelisch und losgelöst an – so, als ob jemand in Gedanken über Blumenbeete hinwegfliegt. Dieser Jemand ist in diesem Fall kein Geringererals Bobby Conn. der beliebte Prog-Pop-Fantast. Aber das ist auf dieser Platte nur eine Phase. Ein Aperitif sozusagen. Sonst zieht es Mathias Modica und Jonas Imbery alias Munk mitsamt wechselnden Gästen in Richtung Dancefloor. Für „Kick Out The Chairs“ haben die Macher des Gomma-Labels (teutonik disaster u.a.] das New Yorker Produzententeam DFA (produzierten auch The Rapture] gewinnen können. Der Song klingt wirklich so lebendig und rabiat, wie der Titel es vermuten lässt. Den „Portofino Mosh“ hat man in Italien mit Einheimischen aufgenommen und mit einer Nachahmung des Rock’n‘ Roll-Rhythmus der Fünfziger versetzt. Bei „Ce Kul“ erinnert die Stimme der Pariserin DJ Chloe schon wegen ihrer französischen Herkunft an Lizzy Mercier Descloux und Miss Kittin. Princess Superstarverknüpft in „Mein Schatzi“ ihren üblichen HipHop-Stil mit dem Rotlichttrash von Peaches. Es ist nicht zu überhören: Auf APERiTivo verarbeiten Munk verschiedene Facetten eines dreckigen Electro-Dance-Sounds, der schon längere Zeit durch die Clubs von New York, London und Berlin geistert. Aber Modica und Imbery wollen mit ihrer Interpretation nicht verkrampft hip sein. Ihre Musik strahlt eine entspannte LoFi-Attitüde aus und schreit nicht schrill an. Genau das macht die Münchener letztendlich zu einer echt charmanten Alternative.
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