Nachlader – Bock auf Aphorismen
Bock auf Aphorismen? Auf – wies das Web-Lexikon Wikipedia definiert – „einprägsame Sinnsprüche, Gedankensplitter von philosophischem Tiefgang“? Die erste gute Nachricht: Daniel Baumann aus Berlin, der sich als „Popexpressionist“ und „Wortfrickler“ (Label-Info) Nachlader nennt, ist mit Blick auf den Titel seines Debüts kein Etikettenschwindler. Textproben aus BOCK AUF APHORISMEN: „Kontrolle ist, was übrig bleibt, wenn man sich fremde Positionen einverleibt / Kontrolle ist, was man vermißt, wenn alles, was man wollte, längst gescheitert ist.“ Zweite gute Nachricht: Bei aller Sozialkritik (und Kritik an Sozialkritik) ist dieses Album bedingungslos tanzbar. Den breitärschigen Synthie-Bässen, fiepsigen NDW-Keyboards und immer im richtigen Moment eingestreuten Wahwah-Gitarren sei Dank. Plastik-Kitsch? Ja, bitte! Und gern mehr, wenn es wie hier mit einem Augenzwinkern und trotzdem großer Fertigkeit serviert wird. „Bitte hört während der folgenden sechs Minuten nicht auf, euch zu bewegen“, näselt die Frauenstimme am Anfang von „Altes“. Anweisung: überflüssig.
www.nachlader.de
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