Nadine – Downtown, Saturday
Plumper kann man mit der Tür nicht ins Haus fallen – der Opener „Closer“ kommt zunächst wie eine Einszu-Eins-Kopie von Neil Youngs „Out In The Weekend“ daher, entwickelt dann aber ganz schnell sein eigenes Profil. Altmeister Young in der HARVEST-Phase klingt denn auch an allen Ecken und Enden von Downtown, Saturday durch, zumal Nadine-Sänger Adam Reichmann wie Neils Zwillingsbruder klingt. Damit nun keiner auf falsche Gedanken kommt: Nadine sind alles andere als eine Neil Young-Kopie. Die Truppe aus St. Louis aktualisiert die alten Klischees mit Phantasie, Liebe zum Detail und dem angebrachten Respekt. Zudem reichert sie ihren speziellen Soundmix mit einer kräftigen Portion strammem Southern Rock Drive an. Dazu kommt ein wunderbar räumliches, lebendiges Klangbild. Und die Band beweist rare Klasse: Ihre Musik atmet, hat Weite, Gelassenheit und den Mut zur Lücke. Erstaunlich souverän für Musiker, die gerade ihr zweites Album eingespielt haben. Wilco, Jayhawks, Son Volt und Kollegen haben potente Konkurrenz bekommen. Das britische Magazin „Mojo“ kürte die Platte zum „Americana Album des Monats“, und das „Music 365“ lobte: „Nadines liebevoll produziertes Album ist ein moderner Country-Rock-Klassiker.“ So isses. Genug der Worte – einlegen, aufdrehen, abfahren.
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