Natalie Cole – Leavin‘

Jazz ist nur in den seltensten Fällen der große Kassenfüller. Auch und sogar beim attehrwürdigen Verve-Label nicht. Ob man daher die Bilanzen auffrischen wollte, als man dem seit 2002 zum Firmenstall gehörenden Zugpferd Natalie Cole erlaubte, ein ganz und gar unjazziges Album aufzunehmen, mag die einzig plausible Erklärung sein. Noch nicht mal auf eine winzige Hommage an ihren Dad Nat King Cole wollte sich Natalie da einlassen. Stattdessen geht es weit zurück in die eigene, glorreiche Soul-Vergangenheit. Zugleich entschied sie sich für eine Denkmal-Pflege von Gassenhauer-Lieferanten wie Aretha Franklin („Day Dreaming“! und Kate Bush (..The Man With 3 Child in His Eyes“). Beim Marsch durch ihre Lieblingssongs macht sie keinen Hehl daraus, dass sie eine Black Power Woman mit gehöriger Ausstrahlung ist. Die Ballade“.Dont Say Goodnight llfs Time for Lovel“ von den Isley Brothers gerät zum schmusigen Viagra. Nur bekommen diese auch brillant produzierten Edelsteine bisweilen dann doch einen stromlinienartigen Schliff. In Neil Youngs „Old Man“ etwa, bei dem Cole zu Shania Twain II. mutiert. Und Stings If I Ever Lose MyFaith InYou“ läuft so störungsfrei auf der Pop-Schiene, als ob sich Cole damit für einen Werbeclip eines Automobilherstellers bewerben wollte. > >>

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