Natalie Imbruglia – White Lilies Island :: Formatradio-Pop

Anno 1998 verfolgte einen ihre Debütsingle „Torn“ sogar noch beim Sockenkauf im Einkaufsmarkt – ein in der Tat phänomenales Stückchen Pop, das jedoch von vornherein zu einem Eintagsfliegendasein verdammt zu sein schien, zumal das dazugehörige Album nicht mit weiteren Songs gleichen Kalibers dienen konnte. Jetzt hat Natalie Imbruglia, 26-jährige Schnuckel-Australierin mit Soap-Vergangenheit, ihr Hit-Trauma ab- und ordentlich nachgelegt: White Lilies Island heißt das Resultat eingehender Selbsttherapie, und die, scheint’s, hat mächtig angeschlagen. Denn wir haben es hier mit der vielleicht gelungensten Mainstream-Pop-Platte des Jahres zu tun. Okay, „That Day“ ist als Opener (und erste Single) noch relativ dürftig ausgefallen, aber der Rest sitzt punktgenau wie eine rechte Gerade von Mike Tyson. Frau Imbruglia trimmt ihren Sound nicht so eindimensional auf Dance, wie es Kollegin Kylie gerne tut, und ihr Songwriting krankt nicht an jener Biederkeit, die Roxettes Per Cessle zunehmend zusetzt. Man höre beim Plattenhändler seines Vertrauens nur mal in „Beauty On The Fire“ oder „Everything Goes“ rein und wird schnell peilen, dass sich White Lilies Island auf durchweg große Melodien, superbe Arrangements und eine maßgeschneiderte Produktion gründet. Was will man mehr für’s Geld?

www.natalie-imbruglia.co.uk