Neil Young & Crazy Horse – Rust Never Steeps

„Rust-A-Vision“ hin oder her, „Rust Never Sleeps“ war vordergründig ein ganz normaler, unspektakulärer Konzertfilm. Er zeigte Neil Young & Crazy Horse in braunstichigen (eben Rust-A-Vision) Bildern, abgefilmt bei einem Auftritt im Cow Palace in San Francisco am 22. Oktober 1978. Als Kapuzenmänner mit leuchtenden Augen verkleidete Roadies (Roadeyes), die hinter und auf der Bühne in Erscheinung traten, waren der einzige Tribut an so etwas wie eine Spielhandlung. Dennoch geriet der Streifen, der damals von Bernard Shakey (= Neil Young) für die Kinos gedreht wurde, zum Meilenstein in der sprunghaften Karriere des Künstlers. Der Film, das darin enthaltene Plädoyer des Protagonisten für musikalische Rostfreiheit, die Parteinahme für Johnny Rotten im Song „Hey Hey My My (Out Of The Blue)“ mitten auf dem Höhepunkt des New Wave-Punk/Boring Old Farts-Krieges und das gleichnamige Album sorgten für die nächsten 15 Jahre dafür, dass der vormals als Hippie gering geschätzte Young zum generationenübergreifenden Künstler wurde. Als Zeitdokument ist „Rust Never Sleeps“ unverzichtbar, als archetypisches Beispiel Young’scher Konzertdramaturgie sowieso. Elektrifizierte Klassiker wie „Like A Hurricane“, „Cinnamon Girl“, „Powderfinger“, „The Loner“ oder „The Needle And The Damage Done“ finden sich auch noch mehr als 20 Jahre später im Programm des Meisters. Die DVD hält neben unveröffentlichten Szenen aus dem Film einige spielerische Features bereit, u.a. eine Fotogalerie, die Songtexte und das handschriftliche Script von Regisseur „Shakey“.

www.neilyoung.com