Neue Heimat 2- Electronic Music Made In Germany

Das mussteja kommen: Teil 2 der NEUEN HEIMAT. Wegen des großen Erfolges! Das Original, erst dieses I Frühjahr erschienen, war der Clubsampler für Menschen, die nicht in Clubs gehen. Für DJs, die diese Funktion selten und dann in den geschlossenen Systemen „Bekanntenkreis“ oder „Wohngemeinschaft“ versehen. Und er war ein Ärgernis für Popgelehrte, die die Unvereinbarkeit des Versammelten anprangerten. Egal: Von Ian Pooley, Tiefschwarz, Console, Jeans Team, Computerjockeys etc. fehlte kaum ein Hit. Für Teil 2 bleibt da oft leider nur zweite Wahl übrig. Der ohnehin möglichst zu vermeidende Sven Väth, 2raumwohnung, Peter Licht und die Turntablerockers lieferten fürs Debüt Erbaulicheres. Sascha Funke und Smash TV schmieren im Vergleich mit eigentlich schon gestrigen französischen Pop- und Disco-House-Produktionen ab. NEUE HEIMAT 2 vermittelt vor allem den Eindruck, dass die größte Stärke hiesigen Club-Beschallungsschaffens in der gelungenen Reminiszenz an die Achtziger liegt. Empfehlenswerten Elektro-Pop gerne mit, aber auch ohne derlei Anspielungen produzieren Soulkeeper, Borneo & Sporenburg, DJ Friction, die Havanna Boys oder Vargo. Größen wie Justus Koehncke und Terranova laufen zu verlässlicher Form auf sowie du zugegebenermaßen fast aus dem Kontext fallenden „Indies“ Stereo Total, Chicks On Speed, Notwist und Peaches. Alles in allem: immer noch besser als das Meiste vom Rest.

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