New Riders Of The Purple Sage – Gypsy Cowboy/The Adventures Of Panama Red
Zwei Alben des Dead-Ablegers, wieder aufgelegt als Two-on-one-Silberling.
Die Legende berichtet, dass sich Grateful Dead-Chef Jerry Garcia anno 1969 eine Pedal Steel Gitarre zulegte. Die jedoch konnte er bei seiner Stammtruppe nicht unterbringen, zu exotisch hätte dieses klassische Country-Instrument im abgehobenen Klanguniversum der Dead gewirkt (auch wenn deren damalige Alben AMERICAN BEAUTY und WORKINGMAN’S DEAD heftig mit Folk und Country flirteten). So blieb Garcia nichts anderes übrig, als sozusagen die Band zum Instrument zu gründen-. New Riders Of The Purple Sage. Dabei bediente er sich alter Kumpels aus der Jugund Folkszene San Franciscos. Etwa John Dawson, mit dem er schon zu Beginn der sechziger Jahre bei Mother McCree’s Uptown Jug Champions (welch ein Bandname!) spielte. Oder David Nelson, der die von ihm mitgegründeten Big Brother & The Holding Company schon wieder verlassen hatte, als die junge Jans Joplin dort auftauchte. Weitere Riders: Dave Torbert, den Dawson und Nelson anschleppten, sowie Ex- Jefferson Airplane-Drummer Spencer Dryden. Nach dem durchaus erfolgreichen Debütalbum NEW RIDERS OF THE PURPLE SAGE von 1971 kehrte Garcia jedoch schon wieder in den Schoß seiner angestammten Band zurück, ersetzt wurde er durch Buddy Cage. Bei diesen Wiederveröffentlichungen haben wir es mit den Riders-Alben Nummer drei und vier zu tun. GYPSY COWBOY 3 bietet stilreinen Countryrock, klar wie ein Gebirgsbach und getragen von der ebenso charmanten wie markanten Leadstimme John Dawsons. Dieses Werk aus dem Jahr 1972 bringt fast ausschließlich Eigenkompositionen – und genau hier liegt seine Schwäche: Etwas unspektakulär, brav und bieder kommen die Songs daher. Anders indes PANAMA RED 4 Dafür steuerte der Songwriter Peter Rowan mit dem Titelstück und „Lonesome L.A. Cowboy“ (bis heute ein Airplay-Klassiker in kalifornischen Radios) zwei Perlen bei, die dem Album den nötigen Chartsschub brachten. Zudem wirkte die Produktion erheblich fokussierter, saftiger und transparenter. In der Folgezeit jedoch ging’s bergab. Bands wie die Eagles verstanden es besser, die Grundidee des Countryrock zu kommerzialisieren. Den Riders mangelte es an hitträchtigen Einfällen ebenso wie an einer zeitgerechten Weiterentwicklung ihres Konzepts.
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