Nick Cave And Warren Ellis :: The Preposition – Original Soundtrack

Der Soundtrack zum Film, zu dem Nick Cave das Drehbuch schrieb: Depressions-Kammermusik.

Es gibt ja diesen Typ Rockstar, der irgendwann aus Langeweile oder sonstigen niederen Beweggründen auch mal ein Buch schreibt oder auch mal einen Film dreht, weil er genau weiß, daß sein Name allein schon dafür sorgen wird, daß sich das Fremdprodukt, an dem er sich versucht, schon irgendwie verkaufen wird. Nick Cave gehört nicht zu dieser Sorte Rockstar. Nick Cave ist ein Künstler. Sein Roman „Und die Eselin sah den Engel“ war Literatur, kein Geschreibsel. Seine Songtexte und Gedichte sind Lyrik, keine Worthülsen, und wenn Cave dann das Drehbuch zum australischen Western „The Preposition“ von John Hillcoat schreibt, braucht man gar nicht gleich „Auch das noch!“ zu stöhnen, sondern kann sich sicher sein, daß Cave schon wein, was er da tut. Der Soundtrack, den er zusammen mit seinem Bad-Seeds-Kollegen und Dirty-Three-Geiger und – Chef Warren Ellis geschrieben, improvisiert und aufgenommen hat, gehört zu den schwärzesten Alben seiner über 25jährigen Laufbahn. Man sollte sich nicht unbedingt in einer Frühlings- oder sonstwie motivierten Depression befinden, um The Preposition anzuhören. Weil die dunkelgrauen, kammermusikalischen (mehrheitlich) Instrumentals in Moll von einer beklemmenden Deutlichkeit sind, weil sie zwischen all dem Schalala, das uns sonst so umgibt, erzählen, daß die Endstation allen menschlichen Strebens – egal welchen Weg man auch wählt – die Hoffnungslosigkeit sein muß.

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