Nina Simone – To Be Free – The Nina Simone Story

Repräsentatives Tribute an die Hohepriesterin des Jazz, Soul und Blues.

Erst mit 54 Jahren wurde Nina Simone weltberühmt: als ihr Song „My Baby Just Cares For Me“, den sie schon 1957 mit ihrer tiefsouligen Stimme eingesungen hatte, 1987 für den Werbespot eines Duftwässerchens verwendet wurde. Eine Unbekannte war Simone, die eigentlich auf den Namen Eunice Kathleen Waymon hörte, aberdamals natürlich längst nicht mehr. Was einerseits an ihrem charismatisch-erdigen Organ lag, mit dem sie allem, vom Jazz bis zum Gospel, ihren Stempel aufdrückte. Zudem gehörte sie schon früh zur Fraktion jener Black-Power-Frauen, die vor Selbstbewusstsein nur so strotzten. Dennoch bekommt man auch bei der DVD, die die 3-CD-Box „To Be Free-The Nina Simone Story“ komplettiert, den Eindruck, als ob Simone ein gar nichtso leichtes Erdenleben hatte. In deri970 entstandenen, halbstündigen Dokumentation „Nina: A Historical Aspect“ begegnet man auch in Interviews einer ungemein ernsthaften Person,diedas Lachen nichtgeradeerfunden hat. Und bei den insgesamt 51 Songs aus den Jahren 1957 bis 1993 sind es gerade die zahllosen Live-Mitschnitte, in denen Simone ihre afrikanischen Wurzeln regelrecht verbissen zu verteidigen schien. Das große Leiden ist jener Zeit geschuldet, als die schwarze Gemeinde in den USA noch meilenweit vom Heilsbringer Obama entferntwar. Die Anthologie präsentiert bei allem (nötigen) Engagement aber dann eben auch die einzigartige Interpretin von Jazz-Standards wie „I LovesYou. Porgy“ und von Bob-Dylan-, Beatles– und Randy-Newman-Songs. Beim umfangreichen Booklet mit den Track-Beschreibungen ist allerdings beim Druck einiges durcheinandergeraten.

www.ninasimone.com