Oasis – The Masterplan :: Großmäulig

Nur Single-B-Seiten. 14 Stück. Von Oasis. THE MASTERPLAN. Soso. Die Titel durften Fans angeblich über das Internet bestimmen. Trotzdem – oder gerade deswegen? – eine höchst fragwürdige Angelegenheit. Die Bonus-Tracks der beiden ersten Singles, „Supersonic“ und „Shakermaker“, zum Beispiel kamen nämlich unverständlicherweise nicht in die engere Wahl, obwohl gerade sie aus historischen Gründen interessant gewesen wären. Stattdessen gibt’s mit „Going Nowhere“ den ebenson plumpen wie zweifelhaften Abklatsch von Pink Floyds „Wish You Were Here“. Außerdem die splitternde, im Grunde aber völlig überflüssige Live-Version von „I’m The Walrus“. Die B-Seiten von „Wonderwall“ und „Some Might Say“ werden mit „The Masterplan“, „Talk Tonight“, „Headshrinker“ und „The Swamp Song“ dafür komplett nachgereicht, „Acquiesce“ sogar als eigenständige Radio-Single präsentiert. Höhepunkt der wenig nachvollziehbaren Auswahl bleibt da das hopsende „Stay Young“, die Rückseite von „D’You Know What I Mean?“, das auch auf der letzten Tour zu den Standards zählte. Glauben Sie also Benjamin von Stuckrad-Barre kein Wort, wenn er in seinem Roman „Soloalbum“ schreibt, daß „jede B-Seite von Oasis jeder A-Seite von 95% aller anderen britischen Bands um ein vielfaches überlegen ist“. Es stimmt nämlich einfach nicht.