Ocean Colour Scene – North Atlantic Drift
Ein wenig mutlos: britischer Rock von der braven Sorte.
Als britischer Pop noch Britpop genannt wurde und die englischen Musikmagazine die Gebrüder Gallagher und Dämon Albarn aufeinander hetzten, da erschienen auch Ocean Colour Scene auf der Bildfläche. Nur: So polarisierend wie Oasis waren sie nie, auch nicht so stylish wie Pulp oder so innovativ wie Blur. Von Glamour keine Spur. Ocean Colour Scene stehen für bodenständigen Songwriter-Rock, den auch Hörer jenseits der 30 goutieren können und dessen Macher offenbar ganz normale Menschen ohne Macke sind. Klingt nur bedingt spannend, allerdings sollte man Ocean Colour Scene daraus keinen Vorwurf zimmern, denn das, was sie machen wollen, machen sie im Prinzip gut. Auch auf North Atlantic Drift, das mit handwerklich gewohnt ansprechendem – aber eben nicht spektakulärem – Songwriting aufwartet. Ausnahme ist „Make The Deal“, das in seiner Melodieführung unschön an Chris de Burgh erinnert, und auch die Ballade „Been Writin'“ klingt reichlich angejahrt nach E.L.O. Dafür entschädigen der eine oder andere Rocker sowie ein paar gebremst psychedelische Passagen, mit denen Ocean Colour Scene andeuten, dass sie womöglich mehr sind als solide Arbeiter aus der Mittelschicht.
>>> www.oceancolourscene.com
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