Okkervil River – Black Sheep Boy

„Here l am back home again, I am here to rest.“ Ruhe gut, Will Sheff – und singe uns ein Lied davon. Das Lied, das der Sänger und Songwriter von Okkervil River sich zu diesem Heimgang ausgesucht hat, heißt „Black Sheep Boy“ und stammt von Tim Hardin. Das knapp 80 Sekunden kurze Intro trägt schon vieles von dem im Bauch, was Black Sheep Boy auszeichnen wird: die Stille und die Verwirrung, die der Mann spürt, wenn er zu Hause über den Küchentisch hinwegphilosophiert, die Streicher und Steel-Gitarren, die aus Brotdosen zu quillen scheinen. Das Leben ist so, wie es ist, machen wir also eine Platte drüber. In manchen Nächten, gesteht der Sänger in Song Nummer 2, dürstet’s ihn nach Blut, nach Messern und Schreien, dazu spielt eine Rockband auf, die auch Crazy Horse heißen könnte, wenn man Neil Young 35 Jahre jünger machen könnte. Und dann folgt wieder so ein BrotdosenStück. Von Americana zu Americana, von der Küste der Songwriter zum staubigen Land der Country-Sänger- Okkervil River wissen all die Nuancen und Stile, die die Rock-Pioniere großgemacht haben, in ihren Songs zu erwähnen und stellenweise zu verfeinern (Trompete, Sampler-Sounds). Die Keyboards sind noch eine Erwähnung wert, sie drehen sich spiralförmig und wollen hoch hinaus in den Pop-Himmel. Im Sänger braust es auf und immer wieder ab. Die meisten Songs hat Sheff 2003 on the road geschrieben, mit der sicheren Erinnerung daran, wie es ist, wenn man wieder zu Hause ist.

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