Oldies

Sie sind eine uramerikanische Institution und einfach nicht totzukriegen: The Beach Boys. MADE IN USA (Capitol 164-2610693) ist die ca. 66. Kompilation ihrer unsterblichen Surf-Hits („Surfin‘ USA“) und kunstvollen Spitzensongs („Good Vibrations“). Ein Doppelalbum für den Sommer, das dem ertrunkenen Dennis Wilson gewidmet ist. (6)

Fever Trec, die eine eigene Mixtur aus ruppigem Texas- und elegantem Westcoast-Sound schufen, werden mit der Kompilation SAN FRANCISCO GIRLS (See 71) vorgestellt, die vor allem ihre besten Stücke der Anfangszeit berücksichtigt. Knapp: (5)

BOOGIE W1TH CANNED HEAT (See 62) erinnert an die verdienstvolle US-Bluesband, die mit Bob Hite, AI Wilson und Henry Vestine gleich drei der wichtigsten weißen Blueser in ihren Reihen hatte. Man hört’s noch heute (4).

Szenenwechsel: NOT THE HITS AGAIN! (See 63) heißt es bei den Hollies. In der Tat werden teilweise sehr rare Tracks, vor allem von den ganz frühen LP’s, aufbereitet. Spitzen-Beat, für Sammler eine schöne Ergänzung (5).

Noch interessanter ist freilich der Sampler THE SOUL OF BRITISH R&B 1962-1968 (See 67). wo frühes und halbverschollenes Material von Größen wie Zoot Money, Graham Bond, Joe Cokkcr, Alexis Korner und etlichen weniger bekannten Pionieren in Sachen R&B zusammengefaßt wird. Brian Hoggs unvergleichliche Line Notes runden den tollen Eindruck ab (6 — für Sammler).

Ein Pop-Meister unterer Tage ist der Brite Nick Löwe, bestens bekannt als Kumpan von Dave Edmunds. NICKS KNACK (Demon Fiend 59/TIS) ist ein Sampler, der 16 seiner Kleinode 1979-1983 bringt. Mit Rockpile und als Solist trifft Mr. Löwe den richtigen Neo-Beat-Ton, wenngleich man über die Titelauswahl getrennter Meinung sein kann. Ein Doppelalbum wäre allemal besser gewesen (5).

Die US-Hard ¥ Heavy-Rocker Aerosmith legen CLASSICS LIVE! (CBS 26901) vor. Viel Lärm, wenig Ideen und keine Überraschungen im Vergleich zum Studiomaterial (2).

Von der vielbeschäftigten Backgroundsängerin zum Countrystar hat sich Janie Fricke gemausert. THE VERY BEST (CBS 26671) läßt keine Wünsche offen. Modern-Country der souveränen und geschmackvollen Richtung(4).

Eine interessante LP ist THE PA-PER GARDEN PRESENTS (Antar Gone 3/TIS) der New Yorker Art-Punks The Paper Garden. 1968, deutlich unter dem Einfluß von Left Bänke entstanden, laufen hier feinfühlende Psycho-Filme mit gewisser Dauerwirkung (4).

Noch besser: The Electric Prunes mit LONG DAYS FL1GHT (Edsel 179/TIS). 15 psychedelische Garagen-Tracks der vorzüglichen ersten beiden LPs (remember „I Had Too Much To Dream Last Night“?) und drei Non-LP-Tracks, dazu Brian Hoggs gewohnt tolle Liner Notes (5).

Überhaupt: Das Edsel Label (im Vertrieb des T1S) ist sein Geld ständig wert. Hier ein eher summarischer Streifzug durch neuere Editionen: The Flamin Groovies legen Stücke der LPs FLAMINGO und f EENAGE HEAD auf ROADHOUSE (ED 183) vor. Feinster Westcoast-Beat (5).

Die legendären Fugs werden mit IT CRAWLED INTO MY HAND, HONEST (Edsel XED 181) nochmals ihren Polit-Rock los (ohne Bew.). Spirit, kalifornische Pop-Acid-Rocker der einsamen Spitzenklasse, sind mit ihrem schärfsten Album THE FAMILY THAT PLAYS TOGETHER (XED 162) vertreten (6).

Ein Meilenstein des Countryrocks ist CRAZY HORSE (ED 175).‘ Was die gleichnamige Neil Young-Band unter Mithilfe von Ry Cooder 1971 einspielte, bohrt sich noch heute unwiderstehlich in die Gehörgänge. Allein die Originalfassung von „I Dont’t Want To Talk About It“ (Hit für Rod Stewart) ist das ganze Geld wert. Knapp (6)

Dan Hicks, der Westernswing mit Rock kombinierte, legt IT HAPPE-NED ONE BITE (ED 177) vor. ein solides Werk, leicht gewöhnungsbedürftig (3).

Der neue Hicks-Neuling ist mit dem Best-of-Samp!er RICH & HAPPY IN HICKSVILLE (See For Miles 65/ TIS-Vertrieb) besser bedient (4).

Eine höchst lohnende Kompilation ist The VERY BEST OF COMMANDER CODY AND HIS LOST PLANET AIRMEN (See For Miles 64), denn hier streifen Könner undogmatisch durch diverse Countryrock-Spielarten. Reichlich: (4)