Ondekoza – Kagura
Manche sogenannte Ethno-Delikatesse der jüngsten Zeit entpuppte sich bei genauerem Hinhören als vorgestanzte Rhythmus-Phrase aus dem Sound-Archiv eines Drum-Computers. Doch bei diesen zwei CDs sorgen handbearbeitete Schlaginstrumente dafür, daß der Player seine klanglichen und dynamischen Fähigkeiten mal wieder voll und ganz ausspielen darf. Während auf der ersten Ondekoza-CD „Devils On Drums“ leichtes Bandrauschen den Hörgenuß in leisen Passagen ein wenig trübte, besticht die erste Digitalproduktion dieses japanischen Trommler-Ensembles durch aufnahmetechnische Makellosigkeit. Zarte Zwischentöne bilden eindrucksvolle Kontraste zu den Klängen einer riesigen Trommel, die von tischbeingroßen Stöcken bearbeitet wird.
Folklore-Puritaner werden an den DRUMS OF PASSION des nigerianischen Trommlers Babatunde Olatunji weniger Freude haben. Denn Carlos Santana und einige andere Gastmusiker hemmen das Temperament der beteiligten Afrikaner. Aber macht nix: Denn als Referenz für die Sparte „Wilde Trommler“ eignet sich die CD wegen ihrer Klangqualität allemal.
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