Oran Juice Jones – Player’s Call
Ladies, habt Mitleid mit einem einsamen Frauenhelden! „Gigolos Get Lonely Too“ heult es aus den Boxen. Doch es sind Krokodilstränen. Wie man sauber über Sex redet, ohne dieses Wort in den Mund zu nehmen – auch das demonstriert „O-Saft Jones“, während AI Greens „Let’s Stay Together“ zur bloßen Hintergrundatmo degradiert wird. Smalltalk in Reinform. An anderer Stelle säuselt der schlitzohrige Charmeur seiner Auserwählten ins Ohr (und man muß es sich auf der Zunge zergehen lassen): „Before I make love to your body, I wanna make love to your mind“. Der funky Soundtrack dazu liegt jedenfalls vor. PLAYER’S CALL gehört in den CD-Player eines jeden Vorstadtcasanovas, der sein Schlafzimmer zum privaten Red Light District umfunktioniert hat. Das Album, eine Zeitmaschine, versetzt uns zurück in die Epoche von Stax und Motown. Augenzwinkernd paraphrasiert Oran Juice Jones die großen Schmusesoulveteranen. Singen da im Titelstück nicht Barry White und Curtis Mayfield gemeinsam ins Mikro? Sind „Underworld“ und „Cold Blooded“ nicht geniale Verbeugungen vor Marvin Gaye und Isaac Hayes?
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