Orange Goblin – The Big Black
Das Wichtigste verrät die Band auch auf ihrem dritten Album wieder nicht – wie der Pilz heißt, der den Eintritt gewährt in das Reich der orangefarbenen Zwerge. Wird wahrscheinlich datenschutzrechtliche Gründe haben. Aber noch kommen die fünf Briten immer wieder einmal zurück aus diesem Fabelland mit einer Platte voller Geschichten aus jener Welt, in der alles aussieht wie auf Foto-Negativen, in der der Staatsratsvorsitzende Jimi Hendrix heißt und der Gesundheitsminister Ozzy Osbourne, in der Perry Rhodans Gefährten am Nebentisch sitzen und in der über allem eine milchige Zeitlupen-Glocke liegt. Deshalb erzählen Orange Gobiin meist auch so schleppend und langsam, noch stolpernd und schwerfällig, wenn sie das Tempo anziehen. Aber sie verleihen ihren Berichten Nachdruck: mit Gitarren, so schwer, als wären sie aus Stein gemeißelt, mit dumpf artikulierten Songs aus den Kindergartenjahren des Metal. Bei Black Sabbath und Steppenwolf liegt das Umfeld, in dem sich Orange Gobiin wohlfühlen. Von dort schöpfen sie ihre Energien und packen sie auf Platten, die den bösen Rock aus den guten 7Oern hinüberretten in das Jahrtausend mit der „2“ am Anfang. Auch wenn ihnen manchmal die Ideen ausgehen und sie sich dann auf unförmiges Stonerrock-Geschrubbe beschränken: Insgesamt hat die Platte recht dicke Testikel.
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