Oval – Ovalprocess
Die Agenda von Oval ist ein Pfund, mit dem sich wuchern lässt: Soundtrack für einen Armani-Werbespot, Expo-Auftritt, Arbeiten für Labels wie Thrill Jockey und Mille Plateaux, Kollaborationen mit Jan Werner (Mouse On Mars) und Jim O’Rourke, Musik für den neuen Dogma-Film. Das Schaffen des in Darmstadt gegündeten Installationsunternehmens für Audio-Art, das mit der ’94-er Atatak-Veröffentlichung WOHNTON ein erstes dickes Ausrufezeichen verdiente, zieht immer größere Bahnen in immer neuen Bereichen. Eine Karriere aus dem digitalen Bastelbilderbuch. Erfolg ist eine Frage der eigenen medialen Verortung, das weiß auch Oval-Kopf Markus Popp. Das neue Album OVALPROCESS möchte mehr als nur ein gewöhnliches Album sein: „Eines der ambitioniertesten Projekte im Bereich der elektronischen Musik überhaupt, ein über mehrere Etappen fortgesetztes Hybridprojekt aus Audio Discs,einer Productivity-Musiksoftware und verschiedenen interaktiven Soundobjekten in Form von Klanginstallationen im öffentlichen Raum.“ Mit anderen Worten: Eine ordinäre Album-Kritik möge man sich doch bitte verkneifen. Der Einladung in die interaktive Oval-Welt mit ihren neuen Benutzeroberflächen, die den Konsumenten zum Produzenten machen möchte, sei an dieser Stelle nicht Folge geleistet. Wir finden nämlich: Dies ist ein formidables Rock ’n‘ Roll-Album geworden. Wenn man nur die Augen schließt und den Volume-Regler halb aufdreht, strömt aus diesen Tracks das bratzende Inferno. Drone-Rock. Orgeln. Ätzende Loops. Entwicklungs-Musik. Modem Sounds. Ab und an Abfangjäger aus dem Staate Hardcore. Und jedes Mal klingt es irgendwie anders. Und du merkst, du produzierst dir deine eigene Oval-Platte, ganz ohne Software. Gebührenpflichtige Hörprobe unter 0190-57 05 63 6 (s. ME/S-Hotline S. 4g)
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