P.O.D. – Still Payin‘ Dues
Christliche Botschaften in Musik zu verpacken ist nicht eben neu, für eine Metal-Band aber zumindest ungewöhnlich. Dementsprechend passt still payin‘ dues, die erste DVD der Alternativ-Rocker P.O.D., so überhaupt nicht in das stereotype Klischee mit tausendfach gesehenem Backstage-Gepose samt Sauforgien und blanken Silikon-Titten, die durchs Bild nippein. „Boom! Here comes the voice from the south …“, posaunen Sonny, Traa, Wuv und Marcos ihre Message von Liebe, Glaube und Wiedergeburt mit positiven, mächtigen Vibes in die Welt hinaus, still payindues dokumentiert zwei Stunden lang die Geschichte der Band, von den Anfängen in 1992 und den ersten Versuchen, das multikulturelle Erbe ihrer Heimatstadt San Ysidro („Southtown“), an der mexikanischen Grenze gelegen, in Form von Rap, Reggae, Punk und Metal stimmig zu verarbeiten, bis hin zum Mehrfach-Platin-veredelten Album „Satellite “ (hat hierzulande inzwischen Goldstatus erreicht) genau zehn Jahre später. Zwischen diversen Videos und Live-Mitschnitten erzählen P.O.D in der rund einstündigen Doku (Völkerverständigung galore mit Untertiteln in vier Sprachen) von ihrer ersten selbst produzierten EP „Snuff The Punk („Das Teil hatten wir in 20 Minuten im Kasten. Für das nächste Album Brown‘ haben wir uns dann richtig Zeit gelassen, ein ganzes Wochenende“, grinst Sänger Sonny), düsen mal eben zum Taco-Fassen nach Tijuana und geben allerlei Kurioses zum Besten. So hockt Gitarrist Marcos im Klampfenladen seines Vertrauens und berichtet stolz vom Opa, der mit seiner Mariachi-Gruppe seinerzeit gar für Präsident Roosevelt spielen durfte. Oder man freut sich mit der Band, wie die sich darüber freut, bei Abschlussfeier X und Hausparty Y so viele T-Shirts verkauft zu haben, dass man sich einen alten wackeligen Van leisten konnte, der das „Warrior movement“ für die folgenden drei Jahre kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten tragen sollte. Ungemein sympathisch ist das alles. Und die Botschaft von P.O.D., auf der DVD ergänzt durch über 300 Fotos, scheint anzukommen. Wenn sie mit ihrer riesigen Fanbase im Rücken „We’re the youth of a nation“ singen, dann ist man versucht zu hoffen, dass nicht nur drüben im Bush-Land eine Generation mit Durchblick heranwächst,
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