In zwei Autobiografien hat Marianne Faithfull von ihrem Leben erzählt – nun gibt es die gesammelten Bilder dazu. Geboren als Tochter eines Kommunenbewohners und einer Baronin von Sacher-Masoch (es gibt einen rührenden Weihnachtsbrief der österreichischen Großeltern), wird sie von Andrew Loog Oldham für die Swinging Sixties entdeckt und hat mit „As Tears Go By“ ihren […] mehr…
Traditionell bekommen die Bücher, die der irische Schriftsteller Roddy Doyle in Barrytown spielen lässt, in der Übersetzung blöde Titel. Aus „The Van“ wurde das flapsige „Das Frittenmobil“, für „The Snap-per“ stand arg lakonisch „Sharons Baby“, und das berühmte „The Commitments“ wurde 1990 als „Dublin-Beat“ verlegt! Insofern gilt: Bei „Punk Is Dad“ nicht vom Titel abschrecken zu lassen! Im […] mehr…
Wie war das noch mit der These, dass die modernen, komplexen Fernsehserien der Roman von heute seien? Dann ist ja vielleicht das neue Buch von Nick Hornby so etwas wie der Versuch, für den Roman Terrain zurückzuerkämpfen. Das Setting von „Miss Blackpool“ erinnert etwas an „Mad Men“ oder, noch mehr, an die britische Serie „The […] mehr…
Nein, hier werden keine Freundschaftsbünde für die Ewigkeit geschlossen wie in Erich Kästners „das fliegende Klassenzimmer“. Wenn es mal Freundschaft zu geben scheint, auf distanzierte Weise, verschwindet der eine Freund bald. Hier wird der Sadismus der Autoritäten auch nicht durchbuchstabiert wie in Robert Musils „Zögling Törleß“. Trotzdem scheint er durch. Das sexuelle Erwachen geht nicht […] mehr…
Die heimliche Hauptrolle in dem neuen Roman von Rocko Schamoni spielt ein Auto, genauer gesagt: ein Datsun 240 Z. Das ist ein Sportwagen aus den Siebzigern, der ein bisschen aussieht wie die Low-Budget-Variante eines Jaguar E-Type. Und so ist auch aus dem Leben seines Besitzers, Pocke, doch nur ein schwacher Schimmer der einstigen Träume geblieben: […] mehr…
Einmal klappert Anton, eine der beiden Hauptfiguren in diesem Roman, die Orte seiner Vergangenheit ab. Dabei kommt ihm eine Phrase in den Sinn: „Draußen auf Kaution, so nennt er das, irgendwen zitierend, der schon lange keine Rolle mehr in seinem Leben spielt.“ Nun hätten wir die Comeback-Tour zu 20 Jahren L’ETAT ET MOI nicht gebraucht, […] mehr…
Wen es beim Lesen dieser Aufzeichnungen nicht hin und wieder ziemlich durchschüttelt, dem ist nicht mehr zu helfen. Denn es ist klar, der Autor, Kristian Gidlund, hat den Kampf, von dem er in dem Buch immer wieder spricht, am Ende verloren. Am 17. September 2013 starb Gidlund. Der Verstorbene war einst der Schlagzeuger von Sugarplum […] mehr…
Karen Köhler kommt vom Theater, und man merkt das schnell: In ihren Kurzgeschichten sind die Bühnen zwar nicht dezidiert eingezeichnet, aber scheinen immer durch. Mal ist es die Cafeteria eines Krankenhauses, „die sich auch in einem Hotel an der Ostsee befinden könnte, das in den Neunzigern zuletzt renoviert wurde“. Mal ist es ein schäbiges Motel […] mehr…
Dass Billy Idol einen eher machohaften Ton in seinen Erinnerungen anschlägt, kann nicht verwundern. Schließlich lernten wir ihn in den Achtzigern kennen als comichaften Popstar in Leder, mit geschürzter Lippe und gereckter Faust. Doch seine Wurzeln liegen im Punk, er zählte mit seiner Kollegin Siouxsie Sioux zum „Bromley Contingent“, den ersten Fans der Sex Pistols. […] mehr…
Am Ende kommen einem die Notizen, die Gedichte, die Fragmente, die Dialoge, die Skizzen und die Leerzeichen des Komplettkünstlers Peter Licht eigentümlich abstrakt vor, ein wenig maxgoldig, aber eben mit dem Unterschied, dass der Fokus an eine Stelle gelegt wird, an der man nicht im eigentlichen Sinne Bizarres, sondern eher eine Art hingeschriebenes Rauschen sieht. […] mehr…
Neues aus dem Geisterhaus des Pop: Psychedelic Beat, Grunge, Vaudeville – der Pop-Prinz aus L. A. navigiert auf seinem bislang exzentrischsten Album zwischen den Stilen. mehr…