Panic Room :: Panische Zeiten

Wo einst das Streben nach Gleichheit und Freiheit das Land unter den Stars and Stripes einten, haben längst Paranoia, Verlustangst und stete Unsicherheit das Ruder übernommen. Zeit, dass David Fincher, Hollywoods regierender König der Finsternis, die Finger in die pochenden Wunden der von Phobien zerfressenen Nation legt. Und wie er das tut: Kompromisslos und mit dem gleichen genussvoll ätzenden Humor wie in FIGHT CLUB, aber mit deutlich heruntergeschraubtem Sendungsbewusstsein erzähtt Kubricks legitimer Nachfolger eine verdächtig simple Geschichte, die sich aller Gesetze des Psychothrillers bedient und sie ausreizt, gleichzeitig aber gemeine (Wider-)Haken und Ösen ausfährt. Eine geschiedene Frau bezieht mit ihrer Teenagertochter ein Sandsteinhaus mitten in New York, das einst einem Millionär gehörte: Als besonderes Bonbon lief) er in seinem Anwesen einen so genannten Panic Room einrichten, eine Hightech-Festung mit allem erdenklichen Schnickschnack inmitten des Gebäudes, ein bombensicheres Refugium im Fall eines Überfalls – der sich schneller einstellt, als es sich die neuen Mieter jemals hätten träumen lassen. In letzter Sekunde können sich die beiden Frauen vor drei Eindringlingen in den Panic Room flüchten. Doch das, was diese wollen, befindet sich ausgerechnet in dem tresorartigen Zimmer. Bühne frei für ein furioses Katz-und-Maus-Spiel, in dem Allianzen auf die Probe gestellt, verborgene Emotionen herausgekitzelt und Geheimnisse aufgedeckt werden. PANIC ROOM geht ans Eingemachte: als konsequenter Thriller, als intensives Kammerspiel, als Psychodrama über Seelen, die ebenso hermetisch versiegelt sind wie das titelgebende Objekt der Begierde. Und immer wieder blitzt die Brillanz aller Beteiligten auf, ob im Zweikampf zwischen der wunderbaren Jodie Foster und Forest Whitaker oder in der Inszenierung Finchers, dessen Kamera keine Hindernisse kennt und jedem Enigma auf die Spur kommt. Und zwar garantiert.

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