Parlez-Vous Pop?
Die französische Sprache ist im Pop so etwas wie ein schöner Mantel, der, wenn man ihn überwirft, alles sogleich viel stilvoller aussehen lässt. Nicht zuletzt aus diesem Grund versuchten viele deutsche und englische Schlager- und Beatsänger der 60er und 70er nur zu gerne den Crossover mit dem französischen Sprache, parlez-vous pop? stellt 16 bekannte Interpreten mitteils raren Tracks vor. Mal hat der Blick nach Frankreich, das Kokettieren mit der Sprachfolklore funktioniert, oft aber auch nicht. An ersterstelle ist Mary Rooszu nennen mit dem hinreißenden „L’Autoroute“. Mit seinem tänzelnden Klarinetten-Arrangement ein Song wie von Pizzicato 5 geschrieben. 1972 war das beste Jahr derin Frankreich hochgeschätzten Roos. Da erschien nicht nur der ausgewählte Song, sondern auch ihre großartige deutsche LP woraus meine lieder sind. Auch die poly glotte Caterina Valente und Vicky Leandros mit“Entre les lignes“ von ihrem 1975erAlbum j’aime la vi e steht der französische Chic gut. Als nette Kuriosität gehtauch Roy Black durch. Dann wird es aber schon dünn. DustySpringfield und Sandy Shaw machen ihre Sache souverän, für die meisten deutschen Interpreten jedoch blieb der französische Musikraum dann doch ein fremdes Pflaster. Außergewöhnliche Arrangements, Gainsbourgsche Verrücktheit oder die coole Fuzzyness eines Dutronc fehlen hier komplett, dabei waren es doch diese Spitzen, die den französischen Pop erst legendär machten. Stattdessen liefern Conny Froboess und IreenSheer Grand-Prix-Ausschuss-Balladen, die nachkriegsbraver klingen als die Songs von Rosemary Clooney. Freddy Quinn, Marlene Dietrich. Manfred Krug, Reinhard Mey, alles belanglos und auch ohne großes Trash-Potenzial. Der Novelty-Faktoristgering. Dennoch hoffen wirauf eine Fortsetzung. Wunschliste fürTeil 2: Daliah Lavi, Petula Clark, Leslie Core, Milva. »>
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