Passport – Handmade
Klaus Doldinger hat wieder zugeschlagen! Mit seiner neuen Gang legt er bereits den dritten Passport vor. Und er hat nichts an Kraft, Drive und Intensivität eingebüsst. Er legt ab, dampft los, fährt dazwischen und steigert sich unheimlich zum Höhepunkt. Gebannt folgt man Schlagzeug und Saxophon, die einem den Puls rasen lassen. Apropos Schlagzeug: Kurt Cress ist zwar ein glänzender und versierter Drummer, doch ab und zu scheint er sich zu wiederholen. Doch dieser Tropfen auf dem heissen Stein fällt kaum in’s Gewicht. Wolfgang Schmid zupft schon seit ‚Second Passport‘ seinen Dampfhammer-Bass, nur Frank Roberts ist bei uns noch ein unbeschriebenes Blatt, was sich aber ganz sicher bald ändern wird. Aber nicht nur diese Jazz-Abfahr-Nummern sind zu hören. Langsame, kompliziert eingefädelte und glänzend arrangierte Nummern bilden den Gegenpol dazu. Sie sind nach kurzem Einhören jedoch genauso eindrucksvoll und packend. Klaus betätigt sich neuerdings des öfteren an Piano, Mellotron und Moog, die er hauptsächlich in diesen ruhigeren Songs anwendet. Nachdem sich Passport vermehrt dem deutschen Rock-Publikum vorgestellt hat und glänzend dabei abschnitt, hoffe ich doch, dass sie sich in Zukunft auch bei der breiten Masse durchsetzen werden. Hört man sich als ‚Neuer‘ dann noch dieses Album an, dürfte auch der letzte Rock-Freak befriedigt in den Sessel zurücksinken.
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