Passport – Infinity Machine

„Infinity Machine“ gehört zu denjenigen Platten, die einen so recht hin- und hergerissen zurücklassen. Auf der einen Seite steht da die Klarheit der Passport’sehen Songstrukturen, springen die eingängigen Grundthemen ins Ohr und überzeugt das Quartett durch seine routinierte Spielweise. Andererseits vermisse ich auf dieser Platte Witz und Spontaneität, eben jenen Funken, der mir den Stuhl unterm Hinter wegzieht. Konzept und Sound der Passport sind seit rund fünf Jahren gleich geblieben, und es taucht hier kaum eine Idee auf, die nicht auf früheren Alben schon erschienen wäre. Klaus Doldinger bläst wie immer seine verhallten Soli, Wolfgang Schmidt und Kristian Schultze geben den bekannten Senf an Baß und Keyboards dazu, und Curt Cress klopft tapfer Rockmetren, doch lediglich im Titelstück „Infinity Machine“ hebt die Sache mal vom Boden ab. Die übrigen Songs fließen wie üblich daher, sauber und perfekt, doch in „Ju-Ju-Man“, das eher wie ein Disco-Marathon zum Tanzen klingt, kippt die Sache im Mittelteil bereits in belangloses Geplätscher ab. Den Passports scheinen neue Impulse zu fehlen, etwa durch einen zweiten Bläser oder einen ständigen Gitarristen, denn daß die Band Witz und Esprit zu bieten hat, beweisen Doldinger’s Jubilee-Alben – aber da wirken eben noch andere Musiker mit. Wäre „Infinity Machine“ Passport’s erstes Album, würde ich es mir wohl zulegen, doch leider besitze ich bereits die früheren Platten, und die waren bedeutend origineller.