Pat Dinizio – Songs And Sounds
Sagen wir’s frei heraus: Pat Dinizio hat ein Problem. Der Ex-Smithereens-Frontmann wäre für sein Leben gern Lou Reed. Er möchte so trocken daherrocken, gnadenlose Gossenpoesie schreiben und einen urbanen Mikrokosmos kreieren können, in dem alle Elemente frei im Raum schweben. Vor allem aber möchte Dinizio nichts falsch machen: Der richtige Titel muß es sein – SONGS AND SOUNDS klingt so schön programmatisch -, das richtige Booklet (den legendären Covern des Blue Note-Labels nachempfunden), die richtige Mischung (Punk meets Pop meets Jazz plus etwas Filmmusik). Dinizios Dilemma: Ihm gelingt kaum etwas richtig. Pop („124 MPH „“Everyday World“, „Today It’s You“) gerät zum Flop, bei Filmmusik herrscht fast Fehlanzeige, von Punk kann keine Rede sein, und jazzig wird’s ein einziges Mal. „I’d Rather Have The Blues“ ist dann allerdings gleich ein Sechs-Sterne-Stück mit einem von Sonny Fortune (vormals bei Miles Davis) gehauchten,“Film noir“-Flair atmendem Gänsehaut-Saxophon. Ansonsten begnügen sich Pat Dinizio, Bassist Jean-Jacques Burnel (Ex-Stranglers) und Drummer Tony Smith (Ex-Lou Reed Band) mit sattsam bekannten Versatzstücken – mal rockig („Nobody But Me“), mal balladesk („No Love Post“) – und sie tönen dabei mitunter wie mutierte Monkees, die irgendwo zwischen der Merseyside und Manhattan verlorengegangen sind.
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