Pat Metheny Group – Speaking Of Now :: Kitsch

Allmählich drängt sich der Eindruck auf, als ob Pat Metheny sich seinen Ruf versauen will. Hat er sich gerade mal wieder mit kämmermusikalischenModern-Jazz-Abstraktionen von seinem Bombast-Sound freigeschwommen, kehrt er stante pede wieder zu ihm zurück. Denn was Metheny hier mit Altkumpel Lyle Mays und vier braven Gefolgsleuten an schwülstiger Hymnen-Sauce hochkocht, ist einfach unerträglich. Auf die Nebelschwaden aus Mays‘ Keyboard wird die übliche, sirenengleiche Vokal-Sahne geklatscht, deren Verfallsdatum Metheny mit seinem ausrechenbaren Wechsel von der akustischen Klampfe zum Gitarren-Synthie noch verkürzt. Was beim immerhin schon 18 Jahre zurück liegenden Album FIRST CIRCLE zu einem unbeschwerten Umgang mit lyrischer Weiträumigkeit führte, verkehrt sich hier in den Zerfallsprozess eines ehemals großen Jazz-Musikers, der nur noch vom Flaschenpfand seiner eigenen Vergangenheit lebt.

www.patmetheny.com