Pat Thomas – Steal This Riff-Live Evil Volume Two
Mit „Neo Folk“ will Pat Thomas nichts mehr zu tun haben, obwohl sein Name Anfang der 90er lahre synonym war für den „Softcore“ aus San Francisco. Pat Thomas sucht heute nach „New directions in Music“. Mit dieser Platte ist der Gründer des legendären ‚Heyday‘-Labels aus San Francisco dem Ziel ein erhebliches Stück näher gekommen. Das Album, bei Thomas‘ ’96er FRESH-TourimMaiundJuni in Deutschland aufgenommen, hat einen „telling name“: auf STEAL THIS RIFF ist das ein oder andere Riff gestohlen – und das nicht nur bei den Coverversionen: Bob Dylan, The Who oder der Paul Butterfield Blues Band. Auch bei den Eigenkompositionen gibt’s geklaute (oder freundlicher: geliehene) Riffs. Durch die ganze Platte zieht sich der Geist der 70er lahre, aber nicht jener Geist der ekligen 70er sondern der der guten, der psychedelischen 70er, der Ära von Grateful Dead, Can und Soft Machine. Aber egal, welche Songs „Pat Thomas With The Band And Street Choir“ (unter den Gästen: Chris Cacavas und Steve Wynn) auch spielt, eigene oder fremde, sie enden meist in minutenlangen, überaus inspirierten Jam-Sessions, die geradezu nach Räucherstäbchen und anderen brennbaren Substanzen verlangen. Das bietet dem famosen Drummer und Percussionisten Quintus Kannegießer viel Raum für beseelte und ausufernde Ausflüge auf seinen diversen Rhythmusinstrumenten. Ja, und daß dies alles nicht mit 48-Spur-Digital-Tonbandmaschinen konserviert wurde, ist auch zu verschmerzen. Denn hier zählt allein das Gefühl.
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