Patrick Watson – Close To Paradise
Brüchig, zart, glasig auch. Mal lässt Patrick Watson seine Stimme im Kopf versinken, mal zieht diese wie eine Sirene über die mäandernden Gitarren- und Piano-Melodien, ein Ausrufezeichen in einem schönen blauen Meer voller Fragen. Zu dieser Platte könnte man auch eine Filmkritik schreiben, aus der jeder seinen eigenen Watson destillieren darf: einen Sänger und Songwriter, der sich im Cinemascopischen herumtreibt, einen Unterwasserklangmaler und Sturmläuter. Einen Chorknaben, der über Klangschnipsel durch die Welt hüpft. Was die britische und amerikanische Presse veranlasst hat, den Frankokanadier mit Tom Waits zu vergleichen, wird ihr Geheimnis bleiben. Es hat diesen Jahrmarktsgroove hier, es krängt und wippt in diesen Songs, aber damit erschöpfen sich die Gemeinsamkeiten zwischen Watson und Waits schon, Close To Paradise ist das erste Album auf dem neuen Montrealer Secret-City-Label, ein handgemachtes, ausgeschlafenes Dreampop-Werk voller reizender Details. Die Songs verändern ihre Form und Farbe, zwei-, dreimal tritt ein neues Lied aus einem, das schon eine Minute spielt. Wohin will uns der Künstler lotsen? Watson rudert irgendwo ganz weit draußen bei leisem Wellengang, Mit diesen Songs schafft er es, meinen Kopf unter Wasser zu setzen.
www.patrickwatson.net
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