Patti Smith – Easter
Die Hohepriestern des Underground konvertierte 1978 mit EASTER, ihrem dritten Album, zum Pop. Vorbei war es mit den klaustrophobischen Klangkaskaden, den schillernden Schamanengesängen ihres Debüts HORSES, das den Geist von Arthur Rimbaud und Jim Morrison beschworen hatte, vorbei auch mit der hart rockenden Energie von RADIO ETHIOPIA. Statt dessen produzierte Patti Smith plötzlich Ohrwürmer wie das gemeinsam mit Bruce Springsteen geschriebene ‚Because The Night‘. Ohne fremde Hilfe kreierte die Künstlerin ebenfalls atmosphärisch dichte Songs (‚Space Monkey“, ‚Ghost Dance‘), leistete sich aber auch vereinzelte Ausrutscher wie das allzu prätentiöse Titelstück. Wer das als Indiz dafür wertete, daß der Grad zwischen Pop und Poesie Smithscher Prägung auf der einen und Pathos auf der andere Seite schmal ist, sollte (leider) recht behalten. Mit WAVE (1979) stürzte Patti Smith ab, der halbherzige Comeback-Versuch von 1988 (DREAM OF LIFE) blieb uninspiriert.
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