Paul Carrack – It Ain’t Over …

Der Paul. Ein Guter zweifellos, hierzulande aber oftmals auf seine mehrjährige Tätigkeit in Michael Rutherfords Mechanikerriege reduziert. Liefert seit seligen Squeeze-Tagen mit bestechender Beständigkeit Qualität, vereinzelt auch abseits des Mainstream, und schließt mit It Aint Over … nun endgültig zum großen Van Morrison auf. Der viel gebuchte 52-jährige SängerKeyboarderGitarristDrummerSongwriterProducer, in der Vergangenheit unter anderem Sideman von Eric Clapton, B.B. King, Roxy Music, Roger Waters, Elton John und Nick Lowe, spielte sein elftes Soloalbum seit 1980 wiederum im Quasi-Aleingang (nur zwei Bläser und ein Streicherensemble waren als Gäste auf It Ain’t Over … zugelassen! im eigenen Studio ein, wobei man den elf Songs lediglich den einen Vorwurf machen kann, jedwede Originalität vermissen zu lassen. Die Stücke bewegen sich nämlich wieder ausnahmslos im von Paul Carrack bereits gewohnten Umfeld: Der altersweise britische Soulman frönt seiner Leidenschaft mit etwas Merseysound hier und auch mal einem Happen Reggae da, bleibt dabei aber immer streng dem klassischen Songwriting verpflichtet, das virtuose Solo-Ausbrüche nur gelegentlich zulässt und stattdessen Melodik und Atmosphäre zur obersten Maxime erhebt – eine Disziplin, in der der bärtige Käppiträger aus dem englischen Sheffield bekanntlich ungeschlagener Meister ist. Folglich wohnt seinem aktuellen Album It Ain’t Over … eine zeitlose Würde inne, die streckenweise fast ergriffen und es so zu einer der besten Produktionen dieses Jahres in Sachen Adult-Pop macht. www.carrack-uk.com