Paul Oakenfold – Bunkka

In Britanniens Techno-Szene ist er eine Art Mick Jagger. Ein Megastar. Für seinen Auftritt an den Drehtellern müssen selbst die renommiertesten Großclubs kräftig Pfundscheine hinblättern. Früher war PaulOakenfold zudem am Aufstieg der Happy Mondays als Produzent tatkräftig beteiligt. Was eigene Plattenveröffentlichungen angeht, sah es bis auf Mix-CDs eher mau aus. Oakey hatte es scheinbar nicht nötig, den Wechsel vom Aufleger zum Musiker zu forcieren. Nun

aber ist es doch da, das erste eigene Kunstleralbum, und das Ergebnis kommt wahrlich keiner Blamage gleich. Grundlage sind robuste Beats der Prodigy-Fatboy-Schule, die meistens von entspannten Trance-Sounds umweht werden. Das allein wäre sicherlich noch keinen Euphorieschrei wert. Oakeys Gastpersonal für den Gesang allerdings ist es schon. Perry Farrell gibt dem in etwa bei The Crystal Method liegenden „Time Of Your Life“ Zunder. Filmstar Ice Cube war früher Rapper und beweist dies in „Get Em Up“. Emiliana Torrini fasziniert in „Hold Your Hand‘ mit einer björkartigen Stimme. Und die Zwitscherschwalbe Nelly Furtado hat „The Harder They Come“ und Partner Tricky im Griff. Potenzielle Hits entstanden an der Seite von Carla Warner („Southern Sun“) und Grant Lee „Buffalo“ Philips („Motion“). BUNKKA ist kein visionäres Werk, keine Arbeit, an der sich der Rest künftig zu orientieren hat. Aber Oakey hat genau jene gute Crossover-Dance-Scheibe gemacht, die zu erwarten war und die ihn auch international für mehr als Elitekreise interessant machen könnte. Ein Resultat, das vorweisbar wäre.

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