Paul Rodgers – Electric
Auf den diversen Classic-Rock-Samplern samtlicher Qualität und Couleur trifft man mit schlafwandlerischer Sicherheit stets die gleichen zwei Songs: „Smoke On The Water“ und „All Right Now“. Letzterer stammt von Free, und deren Frontmann war- hätten Sie’s gewusst? – Paul Rodgers. Der gründete dann mit Free-Schlagzeuger Simon Kirke die Bad Company, verzettelte sich irgendwann in diversen Projekten und ist seit 1983 musikalisch gesehen solo unterwegs. So viel zur Chronistenpflicht. ELECTRIC, sein nunmehr sechstes Solo-Album, hat den typischen, schnörkellosen Bluesrock zu bieten, für den ihn Trendnasen verachten und konservative Puristen 50 lieben. Und dass sie das seit 1969 wirklich tun, haben sie mit insgesamt 125 Millionen gekauften Alben eindrucksvoll bewiesen und werden auch weiterhin gerne den Geldbeutel zücken zum Beispiel für ELECTRIC. Vor großen Überraschungen ist man hier so sicher wie in Abrahams Schoß, wer am ’97er-Album NOW Gefallen fand, kann auch diesmal getrost zugreifen, der Unterschied ist marginal. Paul Rodgers beweist wieder gewaltige Stimmqualitäten überm vertrauten Zwölftakter, rockt standesgemäß einen auf und untermauert Balladen auch mal pflichtbewusst mit der Akustischen. Der eine oder andere Hänger („China Blue“,“Love Rains“) gehört dazu, ärgerlicher fällt da schon sein Hang zu pompöser Klebrigkeit („Jasmine Flowers“, „Conquistadora“) ins Gewicht. Dennoch: Wer weiß, auf was er sich einlässt, zeitlos-bodenständigen Bluesrock mag und auch mal eine Platte ohne Loops und Samples hinter sich bringen kann, wird hier garantiert fündig. werden.
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