Paul Simon – The Rhythm Of The Saints
GRACELAND war ein Wagnis, dos gelang. Es brachte afrikanischer Ropmusik mehr Beachtung ein, als es alle neunmalklugen Feuilletonisten mit ihrer Mensa-Mentalität schafften. Dos neue Album ist in weiten Teilen sogar noch besser, denn Paul Simon übertrug nicht einfach das GRACELAND-Konzept auf lateinamerikanische Musik, sondern erweiterte es behutsam um zahlreiche Nuancen, die Grenzen nicht aufzeigen, sondern überwinden. So arbeitel Simon mit Studio-Könnern wie Schlagzeuger Steve Gadd, den Gitarristen Adrian Belew und J. J. Cale oder den jazzig rasenden Brüdern Michael und Randy Brecker. Außerdem integrierte er viele südamerikanische und afrikanische Musiker – beispielsweise den Perkussionisten Nana Vasconcelos, den Trompeter Hugh Masekela und die Sängertruppe Ladysmith Black Mambazo. In erster Linie aber ist auch RHYTHM OF THE SAINTS unverkennbar Paul Simons Musik: Gerade mit den Kontrasten – zwischen seiner Pastellstimme und dem archaischen Percussion-Pulsschlag von „The Obvious Child“ oder zwischen der packenden Melodielinie von „Born At The Right Time“ und der flexiblen Rhythmik – schafft er aufregende Momente.
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