Paul Weller – Days Of Speed :: Superbe Songs

Der Zeitgeist hat Pause, jetzt kommt Paul. Nachname Weller, besondere Kennzeichen: viele. Als da sind: drei Musikerleben in I einem. Mit The Jam blies er dem Punk eine Portion Pop in den rebellischen Hintern, mit The Style Council bugsierte er New Wave, Soul, Funk und Jazz zusammen vor den Traualtar. Und das mit schier unglaublich geschniegelter, perfekt gefönter Eleganz. Bleibt Phase drei: Weller solo. Rock und Blues und Soul, der mit Alben wie WILDWOOD und STANLEY ROAD gut und gerne auf der Mitte der Straße parkte. Weswegen sich Weller schon anhören musste, als Eric Clapton der Neunziger zu enden. Rosige Aussichten sind was anderes. Days Of Speed zum Beispiel, der Ikone neuestes Werk: Mann mit Gitarre spielt sich zumeist akustisch durchs eigene Musikerleben. 24 Jahre Karriere, 18 Lieder, alle Schaffensphasen, eine große Qualität: Songs. Catchyness ist vorübergehend kein Thema, wenn Paul Weller einen ruhigen Darm zupft – aber diese Lieder! Rau und waidwund wie der Boss klingt er zuweilen, mitunter auch zart wie Neil Young, wenn er leise ist. Und dann wieder: diese Lieder! „That’s Entertainment“und „Town Called Malice“ (The Jam) werden ausgebremst, „Headstart For Happiness“ kommt ungewohnt schmuddelig daher, „Wildwood“ hübsch reduziert. Toll. Da macht es sogar nichts, dass Days Of Speed eine Live-Platte ist. Also: Bier anzünden, Kerzen eingießen. Mal halblang machen.

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