„Peggy Sue hat geheiratet“ :: von Francis Ford Coppola

Die beiden besten Freundinnen können es nicht fassen: Peggy Sue (Kathleen Turner) will plötzlich ihren Charlie (Nicolas Cage) nicht mehr. Kurz vor dem Highschool-Diplom und der Verlobung möchte Peggy Sue ihrem scheinbar fest vorgezeichneten Lebensweg eine radikal neue Richtung geben. Was allerdings niemand ahnen kann, ist der Grund für Peggy Sues aufregendes Verhalten. Die schöne 18jährige ist aus der Zukunft der 80er Jahre in die Vergangenheit der wilden 60er zurückgekehrt — eine unfreiwillige Zeitreise, die Chaos in die verschlafene Provinz-Schule und das betuliche Elternhaus trägt.

Der Amerikaner Francis Coppola wirft in seinem jüngsten Werk einen nostalgischen Blick zwei Jahrzehnte zurück. Coppola-Neffe Nicolas Cage und die Turner müssen gleichermaßen überzeugend ein Paar in den besten Jahren darstellen, an dessen Ehe bereits der Zahn der Zeit genagt hat — und ein Pärchen von erstem Liebeskummer gebeutelten Teenager. Bei seinem Traum von der Reise in die Vergangenheit ist der Ausnahme-Regisseur Coppola allerdings wenig an modischen Science Fiction-Spektakeleffekten interessiert, als von der Möglichkeit fasziniert, ein Leben ein zweites Mal zu gestalten. Ein“.Zurück in die Zukunft“ für Erwachsene hat er denn auch seinen Film in Anspielung auf den gleichnamigen Science Fiction-Hit des Jahres 1985 genannt.

Neben allerlei hübschen kleinen Gags, die sich aus Peggy Sues Kenntnissen von dessen, was da kommen wird — von der Revolution durch die Strumpfhose bis /u der durch die Beatles — ergeben, zeigt sich Coppola allerdings eher skeptisch. Peggy Sue und Lover Charlie rennen auch beim zweiten Anlauf in dieselben Fallen des Lebens, die sie doch so gerne vermieden hätten. Man lebt halt doch nur einmal, und das ist auch gut so; das ist das Fazit des technisch und darstellerisch brillanten Films, der Liebeserklärung des Mittvierzigers Coppola an die eigenen Irrtümer und Macken. Kinostart: 22. Januar