Pentangle/Bert Jansch/John Renbourn – The Pentangle Family
Bodenständig: akustischer Folkpop für anglophile Landkommunen.
Keine Bewegung ohne Cegenbewegung: Als die Musik 1967 psychedelisch wurde,die Lightshows immer bunter und die Verstärkeranlagen immer gigantischer gerieten, setzten Folkmusiker dies- wie jenseits des Atlantiks zum Konter an. In den USA wies The Band den Weg back to the roots, in England formierten sich Acts wie The Strawbs, Fairport Convention oder Pentangle: akustische Gitarren statt Wah Wah-Zerre, bodenständige Texte statt Drogenlyrik, Landkommune statt Haight-Ashbury. Mit Bert Jansch und John Renbourn umfasste das Line-up von Pentangle zwei hochklassige Gitarristen, die seit den frühen Sechzigern die englische Folkszene auch als Solisten bereichert hatten. Von 1968 bis 1972 spielten Pentangle sechs Alben ein, wobei sich das ’69er BASKET OF LIGHT sogar auf Rang fünf der britischen Charts platzieren konnte. Die Band um Sängerin Jacqui McShee präsentierte ihre unaufdringliche Mixtur aus Blues und englischer Folklore mit bisweilen jazzig swingender Leichtigkeit, im Zentrum des Gruppensounds standen Jansens und Renbourns präzise Gitarrenpickings, die eingefleischte Folkies noch heute begeistern.THE PENTANGLE FAMILY liefert auf zwei CDs 37 Songs von Pentangle, Bert Jansch sowie John Renbourn, darunter brillante Duette der beiden Gitarristen. Keine Best Of-Compilation, eher eine Sammlung für Spurensucher und Raritätenjäger, sind doch einige Single-B-Seiten enthalten, die auf den Originalalben fehlen. Eine anglophile Neigung sollte man allerdings mitbringen, denn Folk bedeutet bei Familie Pentangle vornehmlich britisches Liedgut. Der richtige Soundtrack für eine Tasse Tee, während draußen der Frühjahrssturm tobt und sich drinnen die Jagdhunde vor dem brennenden Kamin räkeln.
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