Perry Farrell – Rev

Blick zurück auf das Ende der 80er Jahre: Die Dauerwellen machen gerade zögernd Platz für Grunge-Zotteln. In England groovt der Madchester-Rave. Und in den Vereinigten Staaten haben Guns N’Roses soeben ihre Street-Credibility verloren. Doch was passiert im Alternative-Rock? Der Mann der Stunde heißt Perry Farrell und seine Band Jane’s Addiction. So in etwa war das damals. Heute, zehn Jahre später, läßt Perry Farrell die Stationen seiner Karriere Revue passieren. REV ist denn auch ein Best-Of-Album für Fans geworden, die nie eine Platte Farrells besaßen und jetzt alle Hits auf einmal wollen. Mit den Jane’s Addiction-Krachern Jane Says“ oder dem wuchtigen „Stop“ tauchen erste, verschwommene Erinnerungen anjeneTage wieder auf. Verpackt in einem schmucken Remix klingt ein Klassiker wie „Been Caught Stealing“ sogar, als sei er der Band gerade jetzt erst aus der Feder geflossen. Daneben stehen psychedelische Kleinode wie „100 Ways“, wie sie die Jane’s Addicition-Nachfolgecombo Porno For Pyros ein paar Jahre später zuhauf auf den Markt warf. Leider ohne großen Erfolg. Und das, obwohl Farrell der Status des Alternative-Rock-Papstes spätestens seit dem ersten Loolapalooza-Festival – seiner Erfindung – sicher war. Dieser Umstand hat ihn jedoch nicht davon abgehalten, auf REV erstmals einen Blick über den Tellerrand zu riskieren. Hinüber zum hochaktuellen Dancefloor. Mit einer wüsten Jungle-Version von Led Zeppelins „Whole Lotta Love“ legt Perry Farrell nämlich so was wie den Grundstein für einen Exkurs in fremdes Terrain. In diesem Sinne, auf die nächsten zehn Jahre.