Pet Shop Boys – Battleship Potemkin

Wenn eine Band wie die Pet Shop Boys „alles erreicht“ hat und auf eine Karierre zurückblickt, die mehrere Jahrzehnte umfaßt, dann kann sie langsam damit anfangen, solchen Unsinn zu machen, wie einen neuen Soundtrack zu einem Filmklassiker zu schreiben, dessen Regisseur sich nicht mehr wehren kann, weil er schon lange tot ist. Was die Pet Shop Boys dazu bewogen hat. Sergej Eisensteins „Panzerkreuzer Potemkin“ mit großem Orchester (Dresdner Sinfoniker) und Brimborium neu zu vertonen, werden sie sicherlich bald in „Stern“ und „Focus“ auf mehrseitigen, erhellenden Interviews erklären dürfen. Unabhängig davon, ob diese Musik in Zusammenhang mit Eisensteins Bildern vielleicht hervorragend funktioniert, auf Platte tut sie das nicht. Manche Teile des von Torsten Rasch orchestrierten Scores halten durchaus eine innere Spannung aufrecht, nur wird diese immer dann zerrissen, wenn die Pet Shop Boys weitschweifende Electra-Ambient-Passagen draufsetzen. Das klingt dann nach billigen Sequencer-Sounds, nach Beats aus der Hochzeit des uninteüigenten Techno und so verkitscht wie die schlimmsten Arbeiten von Tangerine Dream in den 90er Jahren. Drei (sowas wie) Songs sind auch auf Battleship Potemkin. Nur machen die das Kraut auch nicht fett.

www.petshopboys.co.uk