Peter Hammill – Everyone you hold
„Peter Hammill hat für den Gesang getan, was Hendrix für die Gitarre tat“, sagte einmal Intimitus Robert Fripp. Stimmt. Und wenn man Hammills neues Album EVERYONE YOU HOLD hört, wird man auch gleich daran erinnert. Denn die neun Stücke werden allesamt durch die Stimme dominiert. Die Sounds im Hintergrund erinnern großenteils an leise Collagen, so als hätte Hammiil wirklich alle Alben des „Discipline“ Labels intus, welches ihn ja auch sinnigerweise in den Staaten und Japan vertritt. Das PHO hat auf dieser Platte Pause, wenngleich Manny Elias und Stuart Gordon auf ein paar Songs vertreten sind. Premiere feiern dafür die Hammill-Töchter Holly und Beatrice mit ihren Sopran-Stimmen auf „Phosphorescence“. Ex-Van der Graaf Generator-Organist Hugh Banton glänzt wie schon beim „Union Chapel“-Konzert mit seinem feinen Tastenspiel. Obwohl Ruhe die Gesamtstimmung auf EVERYONE YOU HOLD bestens beschreibt, gibt es dennoch krasse Unterschiede bei den Songs. Manchmal denkt man, auf einer späten Japan-Platte oder gleich bei Raintree Crow gelandet zu sein. Mit der normalen progressiven Pop- und Rockmusik hat das alles nur noch wenig zu tun. Es ist eine dieser anspruchsvollen Freistil-Platten geworden. Aber wenn man wie Hammill eine Diskografie von über 30 Alben vorweisen kann, ist es sicher eine Kunst, sich im wesentlich nicht zu wiederholen. Wird Zeit, daß der Mann mal für sein Lebenswerk geehrt wird.
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