Peter Licht – Lieder vom Ende des Kapitalismus
„Wo du bist kann kein anderer sein und würd‘ ich wissen, wo das ist, dann würd‘ ich wissen wo kein anderer ist, würd‘ ich wissen, wo das ist.“ Mantrahafte Sätze wie dieser sind typisch für Peter-Licht alias Meinrad Jungblut. Spätestens seit seinem grandiosen Underground-Sommerhit „Sonnendeck“ fällt es schwer, den Kölner Electro-Popper nicht für seine eigenwilligen, liebevollen, smarten, schrägen Pop-Liedchen zu lieben. Für sein drittes Album hat der Multiinstrumentaüst erneut tief in seiner Spielkiste gewühlt. Viel Gitarre, krude Keyboard-Sounds, flotte Beats und noch viel mehr Studiospuren hat er diesmal vollgespielt, was den klinisch-digitalen Anstrich der ersten beiden Produktionen relativiert. Stücke wie „Es bleibt uns der Wind“ sind pure Pop-Offenbarung, harmonisch beängstigend schlüssig, wunderschön und mit einem Hauch von Melancholie gefärbt – sieht man mal ab von Kindereien wie „Wer saufen kann, kann auch ausschlafen“ und dem dadaistisch anmutenden „Benimmunterricht (Der Arbeitgeberpräsident)“ – was wohlwollend betrachtet, auf Peter Lichts Interesse, Auseinandersetzung und Engagement am Theater zurückzuführen ist. Wer erfrischende, unangepaßte, intelligente deutsche Pop-Musik sucht, wird hier fündig.
www.peterlicht.de
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